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Galaxy Ace 5830 Reparatur

Und wieder einmal hat das Leben einen kleinen, digitalen Begleiter hart getroffen, bzw. ein Smartphone hat die Bekanntschaft mit dem harten Boden der Realität gemacht. Sein digitales Innenleben hat diesen Bodenkontakt zwar überlebt, jedoch hat der Digitizer, welcher sich über dem Display befindet, um bereitwillig alle gestreichelten Befehle entgegen zu nehmen, einen ordentlichen Schlag abbekommen. Zwar reagierte er noch, jedoch war er auf Dauer nicht mehr zu benutzen, ohne sich ernsthaft zu verletzen. Glassplitter im Finger sind eine üble Sache. Also habe ich mein Werkzeug ausgepackt, für knapp 22 € einen neuen Digitizer bei ebay bestellt und losgelegt.

Abschließend lässt sich sagen, dass die ganze Aktion – abzüglich der Dokumentation – bei einem konzentrierten, sorgsamen Arbeitsstil nicht länger als eine Stunde in Anspruch nimmt. Und auch wenn man das Handy komplett zerlegen muss, so ist das für Hände mit normaler, handwerklicher Geschicklichkeit kein Problem. Es gibt also absolut keinen Grund die 80 bis 150 € an Reparaturgebühren dem Provider seines Vertrauens in den Rachen zu schieben, oder den digitalen Freund gar zu entsorgen und durch einen neuen zu ersetzen. Aber legen wir los.

Folgendes Werkzeug benötigt man:

  1. Kreuzschraubendreher
  2. Schlitzschraubendreher
  3. Skalpell
  4. Mikrofasertuch
  5. Föhn

Wie bei allen Reparaturen beginnen wir damit, die SIM-Card, die microSD, die Rückabdeckung und den Akku zu entfernen.

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Diese hier gekennzeichneten, sieben Schrauben müssen gelöst werden.

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Danach kann man den Plastikrahmen von unten nach oben weg drücken.

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Den Rahmen kann man nun getrost beiseite legen und wir kümmern uns um die Hauptplatine.

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Rechts und Links befinden sich kleine Platinen mit Mikrotaster für die Lautstärke und um das Smartphone einzuschalten. Diese sind nur auf den Rahmen aufgeklebt. Hier heiß es vorsichtig die Platinen mit einem kleinen Schraubendreher oder Skalpell vom Rahmen abzuhebeln.

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Danach lösen wir den Anschlussstecker vom Lautsprecher ebenfalls mit einem kleinen Schraubendreher.

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Sind die oben genannten Verbindungen gelöst, kann man die Hauptplatine vorsichtig von rechts nach links wegklappen. VORSICHT: Auf der Rückseite der Platine befindet sich noch eine Verbindung über ein Flachbandkabel zum Display. Geht man hier zu grob vor, könnte das Flachbandkabel beschädigt werden.

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Trennt man nun die oben gezeigte Verbindung, kann man die Hauptplatine von der Touch-Display-Kombination trennen.

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Der Lautsprecher und der Lichtsensor werden nur noch durch eine kleine Metallstrebe gehalten und können nun leicht als eine Einheit entfernt werden. Dasselbe passiert mit dem unteren Home-Button (kein Bild vorhanden).

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Was nun noch bleibt, bis wir den Digitizer vom Display trennen können, ist das kleine Flachbandkabel für die Übertragung der „Streichelbefehle“. Auch hier ist ein kleiner Schlitzschraubendreher zum Öffnen der Anschlussbuchse hilfreich. Man setzt den Schraubendreher vorsichtig von hinten an, und hebelt den Verschluss nach oben auf. Danach kann man das kleine Flachbandkabel entfernen.

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Nun sind endlich alle Vorarbeiten erledigt und es geht ans Föhnen. Genau. Man hat sich nicht verlesen: ans Föhnen! Genau wie beim iPhone, ist der Digitizer auf den Rahmen geklebt. Und wenn man ihn nicht Stückchen für Stückchen vom Rahmen holen möchte, muss man hier mit etwas warmer Luft nachhelfen. Ich habe hier alles aufgewärmt und dann vorsichtig die Glasscheibe mit einem Schraubendreher von der oberen Ecke an vom Rahmen gehebelt.

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Wenn alles gut geht, kann man irgendwann den Digitizer hochklappen und schlussendlich komplett vom Rahmen nehmen. Vorsicht: Man sollte darauf achten, dass das schon beschädigte Glas nicht bricht und das Display beschädigt. Es gibt keinen zusätzliches Schutz auf dem Display und so kann schon das kleinste Stück Glas für einen hässlichen Kratzer sorgen.

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Mit einem Skalpell müssen nun die restlichen Klebereste entfernt werden. Ich habe dabei darauf geachtet, dass ich immer schön vom Display weg arbeite. Dieser Schritt ist zwar ziemlich nervig, jedoch unbedingt nötig. Sonst sitzt der neue Digitizer später schräg auf dem Rahmen und platzt unter Umständen schneller.

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Sind alle alten Klebereste entfernt, darf nun (endlich) vom neuen Digitizer die Schutzfolie abgezogen werden. TIPP: Reinigt vor dem Aufbringen des neuen Digitizers das Display sorgfältig mit einem Mikrofasertuch. Jeder auch noch so kleiner Fussel wird euch hinterher sonst nerven.

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Um den neuen Digitizer möglichst gerade aufzubringen, habe ich ihn von beiden Seiten mit den Fingern geführt, langsam auf dem Rahmen positioniert und schlussendlich angedrückt.

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Nach diesem Schritt geht es wieder an den Zusammenbau. Da dieser in der umgekehrten Reihenfolge wie das Zerlegen passiert, halte ich mich kurz und lasse Bilder sprechen. Beim Platzieren des kleinen Flachbandkabels ist darauf  zu achten, dass die Markierungen auf dem Kabel und auf dem Rahmen eine Linie ergeben. Die Anschlussklappe vorsichtig schließen.

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Nun müssen die Lautsprecher-Lichtsensor-Kombination (1) und der Home-Button (2) wieder platziert werden.

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Die Hauptplatine habe ich dann schräg an den Rahmen angestellt, die Verbindung mit dem Display über das Flachbandkabel hergestellt und dann auf den Rahmen nach unten geklappt.

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Nun heißt es, die gelöste Verbindung zum Lautsprecher (1) wieder herzustellen und die kleinen Platinen mit den Mikrotastern wieder auf den Rahmen zu kleben, bzw. anzudrücken (2 und 3). Ist das erledigt, bringt man den unteren Rahmen an und befestigt diesen mit den sieben Schrauben.

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Nun noch die SIM-Card, die microSD und der Akku platziert, die Rückwand wieder aufgebracht und FERTIG. Wenn alles gut gegangen ist, dann begrüßt euch das Smartphone mit dem Ladebildschirm, startet und ihr könnt es wieder – wie gewohnt – mit streichelnden Befehlen in die Richtung lenken, wo ihr hin wollt.

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