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iPhone 3GS on the floor

… und schon beginnt es zu bröseln. Im Prinzip ist das Schutzglas vom iPhone recht robust und steckt so Einiges weg. Auch mir ist es schon ein paar Mal aus den Fingern gerutscht und hat bisher keine schwerwiegenden Schäden davongetragen. Doch irgendwann gibt jedes Material mal auf und so geschah es, dass das Schutzglas eines iPhone 3GS nach einem ordentlichen „face slam“ seine Koffer packte und sich Stück für Stück von dannen machte. Ein neues Schutzglas musste her. Die Telekom nimmt wohl 260 Euro für solch eine Reparatur, andere Geschäfte erledigen das wohl für 60.

Bei ebay kostet das Schutzglas für das 3GS zwischen 20 – 30 Euro. Man benötigt nur das Schutzglas. Den Alurahmen braucht man nicht. Außerdem sollte man darauf achten, dass die Klebeecken mit dabei sind. Natürlich kann man auch doppelseitiges Klebeband verwenden, aber die professionell gestanzten Klebeecken sind besser.

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Des Weiteren habe ich noch ein Staubtuch, Buchfolie, ein Föhn und einen kleinen Saugnapf (Radioantenne vom TomTom-Navigationsgerät hat die perfekten Saugnäpfe für diese Aufgabe) benötigt. Ich habe bei der Aktion meine eigenen Schraubendreher genutzt, da die beigelegten nicht sonderlich vertrauenerweckend aussahen.

Der erste Schritt besteht darin, die beiden kleinen Schräubchen an der Unterseite vom iPhone heraus zu drehen. Da das Schutzglas bei diesem Patienten einen höheren Level der Auflösung und des „Davonbröselns“ erreicht hatte, habe ich Buchfolie genau auf das Maß der Schutzscheibe zugeschnitten und darüber geklebt. Damit schlägt man gleich zwei Fliegen mit einer Klappe: die Glasbrösel können sich nicht verdrücken und man bekommt eine glatte Angriffsfläche für den Saugnapf.

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Nachdem die beiden Schrauben gelöst sind, setzt man den Saugnapf in der Nähe vom Home-Button an und zieht ihn schnell nach oben. Das muss man mehrmals wiederholen, dann hebt sich das Schutzglas aus dem Rahmen. Beim Herausziehen muss man aufpassen, dass man die Dichtung, welche rund um den Rahmen angebracht ist, nicht beschädigt. Durch den Saugnapf konnte ich komplett darauf verzichten, ein anderes Werkzeug als Hebel missbrauchen zu müssen.

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Hat man den Rahmen samt Schutzglas und Home-Button aus der Unterschale gehebelt, klappt man es vorsichtig nach oben weg. ACHTUNG! Oben hat man drei Flachbandkabel, welche gelöst werden müssen, bevor man Display, Rahmen und Schutzglas vom anderen Teil des iPhones trennen kann.

Die Verbindungen der Flachbandkabel 1 und 2 habe ich mit einem der beigelegten, blauen Werkzeuge gelöst. Einfach unter die Kabel greifen und leicht nach oben hebeln. Nummer 3 ist etwas kniffliger. Wenn man auf die Anschlussbuchse sieht, so hat man nach unten – Richtung Home-Button – eine kleine, schwarze Klappe. Hier habe ich einen kleinen Schraubendreher genommen, ihn unter die Klappe geschoben, und dann ebenfalls leicht nach oben gehebelt. Danach klappt sie nach oben weg und man kann das Flachbandkabel hinten vorsichtig herausziehen.

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Jetzt kann man die Display-Rahmen-Schutzglas-Einheit vor sich hinlegen und sechs kleine Schräubchen lösen, um das Display herausnehmen zu können.

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Auch hier muss man wieder auf die Gummidichtung Acht geben. Ich habe mir mit einem der Plastikwerkzeuge den kleinen Spalt zwischen der Metallhalterung und dem Display zu Nutze gemacht und ihn als Ankerpunkt genutzt. Nachdem das Display ein Stückchen über den äußeren Metallrand vom Rahmen ragte, habe ich ein Schraubenloch als Angriffspunkt genutzt, um das Display mit dem unteren Teil, welcher zum Home-Button zeigt, aus der Halterung nach oben zu biegen.

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Danach zieht man das Display vorsichtig in Richtung des Home-Buttons heraus …

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… und legt es auf einem Staubtuch ab. Hier ist es ganz wichtig, dass man möglichst Staubfrei arbeitet, sonst ärgert man sich hinterher über Staubkörnchen, die einem frech und vom Schutzglas geschützt, vom Display Zentriert ins Antlitz lachen.

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Jetzt kommt wohl der nervigste Paart der ganzen Reparatur: Den Rahmen von Schutzglas und Kleberesten befreien! Hier kommt der Föhn ins Spiel. Die Schutzscheibe darf hier ordentlich und laaaannnnngggeee geföhnt werden. Keine Sorge um die Plastik. Die hält das aus.

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Ich habe das Glas – Dank der Buchfolie – in einem großen und mehreren kleinen Stücken vom Rahmen getrennt bekommen. Den restlichen Kleber habe ich dann mit einem Skalpell vorsichtig entfernt.

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Ist der kleine (Prinz) Rahmen dann sauber, können die neuen Klebepads aufgeklebt werden. So – wie im unten stehen Bild zu sehen ist – sind die Pads aufzukleben. Die kleinen Nasen an den Pads können getrost über den Rand geklebt werden. So kann man später das obere Schutzpapier vom Klebepad lösen. Aber vorher sollte man Acht geben, dass die Klebepads ordentlich fest sitzen und auch bis in die Kanten reichen. Dazu hat man der neuen Schutzscheibe zwei kleine, blaue, keilförmige Plastikwerkzeuge beigelegt.

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Sind die Klebepads fest aufgeklebt und das obere Schutzpapier entfernt, darf hinten von der neuen Schutzscheibe die Schutzfolien entfernen werden. Die mittlere Schutzfolie habe ich nur an einer Ecke leicht nach oben gebogen, sie aber sonst auf der Scheibe belassen. Schließlich muss da später wieder das Display montiert werden. Dazu muss diese Zone jedoch absolut staubfrei sein.

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Der Rest der Montage gestaltet sich recht einfach. Die drei Anschlusskabel durch den Rahmen führen und das Schutzglas vorsichtig und fest in den Rahmen kleben. Die mittlere Schutzfolie entfernen und das Display wieder montieren. Hier auf eine äußerst saubere und staubfreie Arbeitsweise achten. Jedes noch so kleine, verbleibende Staubkorn hinter dem Schutzglas oder auf dem Display kostet euch mindestens das doppelte Pensum an Nerven.

Nachdem das Display wieder an Ort und Stelle sitzt, wird es wieder mittels der sechs Schräubchen mit dem Rahmen fest verbunden. Dann werden die Flachbandkabel wieder mit dem restlichen Teil des iPhones in der umgekehrten Reihenfolge zum Lösen verbunden. Hier sollte man mindestens zweimal den richtigen Sitz überprüfen. Schließlich möchte man später nicht noch einmal das komplette iPhone auseinander nehmen.

Wenn die Kabel richtig und fest an ihrem angestammten Platz sitzen, darf der Rahmen samt Schutzglas und Dichtung vorsichtig in den Metallrahmen gedrückt werden. Nun noch die beiden Schrauben am unteren Ende rein geschraubt, einschalten und FERTIG!

Im nächsten Schritt sollte man sich überlegen, ob man sein iPhone nochmals so plötzlich mit dem Boden konfrontieren möchte und ob es nicht besser ist, dies zu vermeiden. Gegebenenfalls sollte man hier Gegenmaßnahmen, wie dickere Schutzhüllen oder das Antackern und -kleben den iPhones an den eigenen Körper, einleiten.

Da es nicht mein iPhone war, hat es mir viel Spaß bereitet es auseinander zu nehmen und zu reparieren. Ich würde es auch zu jeder Zeit wieder machen … 🙂

Published inNützliches

3 Comments

  1. ich kenn da jemanden, der sich riesig freuen wird über diese anleitung. vielen herzlichen dank, auch wenn der grund dafür eher unschön ist. warum sich auch alle welt immer so nen apple-kram zulegen muss. nee, nee, nee

    • dasI dasI

      Ganz klar … weil es smart ist. Ist halt ein schönes Spielzeug mit je einer App für jede Lebenslage. Das Telefonieren dabei eher zu eine Nebenfunktion degradiert wird, verschweigt man lieber. Nun ja, jedem das SEINE. Wenn noch Fragen sind … Du weißt ja wo Du mich findest. 😉

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