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CeBIT 2009

und im Westen nichts Neues. Aber vielleicht von Anfang. Ich war dieses Jahr das erste Mal auf der CeBIT und war nicht wirklich begeistert.

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„Regen ohne Ende“ – das hätte das Nebenmotto der CeBIT 2009 sein können.

Ich finde es schon seltsam, wenn man durch die ersten Hallen geht und denkt: „Hey, das Produkt kenne ich doch, nur kam das nicht von einem anderen Hersteller?“ (Copy & Paste?)
Da waren drei Hallen mit kleinen Ständen aus Fernost zugebaut. Meist trieben sich in diesen Boxen mehr Standpersonal herum, als von außen Publikum zu sehen war und es wurden Produkte unter der Flagge blumiger Firmennamen feil geboten, die auf mich keinen wirklich hochwertigen Eindruck machten.

Was die CeBIT in meinen Augen gänzlich vermissen ließ, war ein schlüssiges Gesamtkonzept. Viele Hallen wirkten auf mich eher lieblos zusammengewürfelt. Neue, innovative Technik war eher dünn gesät, wollte vom willigen Messebesucher erst gefunden werden und hätte sicherlich maximal eine Halle eingenommen, hätte man sich die Mühe gemacht, diese zusammenzutragen.

Ein paar Lichtpunkte gab es jedoch. Ich habe am Stand von Synology ein recht interessantes Gespräch über die neue DiskStation geführt. Ich selber bin ja glücklicher Besitzer einer DS207, mit der ich im Großen und Ganzen sehr zufrieden bin. Nun musste ich vernehmen, dass diese ersetzt wird. Es gibt dann die DS209 und die 209+. Das Äußerliche bleibt mehr oder weniger gleich, nur die inneren Werte werden etwas angepasst. Sie bekommt einen schnelleren Prozessor verpasst, die Systempartition wird vergrößert, was einem größeren Funktionsumfang sicher zu Gute kommt, und die Grenze für die maximale Kapazität einzubauender Festplatten wird angehoben. Leider konnte man die Geräte vor Ort nicht in Aktion sehen. Der zu erwartende Lärmpegel hätte mich interessiert. Schließlich erzeugt ein schnellerer Prozessor auch mehr Wärme, welche ja zweifelsohne zwangsabgeführt werden muss. Wenn man mal die DS207 mit der DS207+ verglichen hat, dann weiß man, was 240MHz mehr schlussendlich für einen Lärmpegelanstieg sorgen kann.

Etwas für Nerds und Overclocker … es wurde viel mit Stickstoff „gespielt“.

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Ein zweiter Anlaufpunkt war für mich, neben den Eckpunkten, welche ich für die Firma abgegrast habe, auf jeden Fall ein Besuch bei ASUS. Wollte ich mir doch den EeePC T91 ansehen. Und ich muss ehrlich zugeben: Ich war/ bin enttäuscht. Im Grunde macht das Gerät einen guten Eindruck, was die Verarbeitung anbelangt. Nur von der eigentlichen Innovation – dem Multitouchscreen – war ich enttäuscht. Es war unpräzise in der Steuerung, kann nur als Touchscreen genutzt werden und ASUS möchte tatsächlich 500€ dafür nehmen. An Windows 7, welches das Multitouch richtig unterstützen soll, ist schon von der Leistung her bei dem Gerät nicht zu denken. Da kaufe ich mir doch für 500€ lieber einen DELL Mini mit 12″ und verzichte auf das Touchscreen, kann dann aber auch produktiv arbeiten.

Bei der Telekom spielte man dafür mit einem riesigen Multitouch-Teich. Leider konnte mir der Herr vom Standpersonal nichts zur Rechentechnik erzählen, außer, dass ein sehr hoher Personalaufwand betrieben wurde und der Techniker des öfteren auflaufen musste, bis alles so lief, wie man es jetzt beobachten kann.

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Interessant fand ich zu sehen, dass man mit Hilfe der Atom-CPU sehr viele schlüssige Konzepte für Wohnzimmer-Rechner, oder Rechner für Surf- und Officeaufgaben zusammen baut. Bei MSI gab es das in Konbination mit einem recht großen Touchscreen zu bestaunen, auf der Frau Lara Croft im neuen Teil ihres Spiels doch recht zickig auf das Anfassen durch den User reagierte.

Am Stand von Matrox haben wir uns die Kopplung von IP-Kameras mit einem Überwachungsschirm präsentieren lassen. Es war schon beeindruckend zu sehen, wie über eine Kabelpeitsche mehrere Kamerasignale  in einen Rechner geführt werden und sich dann auf einem riesigen Monitor frei positionieren lassen.

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Außerdem konnte man das Aufsplitten eines Monitorsignals auf  drei Monitore in Aktion sehen. Die Lösung ist zwar für resourcefressende Spielegrafik nicht zu gebrauchen, jedoch sollte sie sich für Entwicklerrechner, für Präsentations- oder Informationsrechner als sehr praktisch erweisen. Die drei Monitore wurden als einer angesteuert, die Software ließ es jedoch zu, dass man beim Vergrößern eines Fensters auf Bildschirmgröße, das Fenster auch wirklich nur auf eine Monitorgröße vergrößern ließ und nicht über alle drei.

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GreenIT – auch wenn ich dieses Marketing-Schlagwort nicht mag, so gab es doch einige beachtenswerte Konzepte zu sehen, die mehr als die Kombination von grünen Äpfeln mit Endgeräten darstellten. So hat ein namenhafter Energieversorger ein Model zur intelligenten Verbindung von Energiekleinerzeugern und Energiespeichern vor Ort mit dem Hauptstromnetzt vorgestellt. Ob sich das Model schnell und sauber umzusetzen ist? Wahrscheinlich nicht.

Für richtige Veranstaltungen oder Forumsgespräch blieb leider keine Zeit, da wir alle Hallen besuchen wollten. Beim nächsten Besuch werde ich vielleicht zwei Tage einplanen. Einen um über die Messe zu gehen, den zweiten, um gezielt auf gewisse Anbieter los zugehen. Ich wünsche mir für die nächste CeBIT die Präsentation richtiger Lösungen anhand praktischer Beispiele und dies mit einem erkennbaren Messegesamtkonzept. Und bitte weniger Marketinggewäsch. (Ich sage nur smart. Dieses kleine, vorwitzige Wort war überal zu lesen. Auf Geräten, auf Ständen, auf Konzepten.) Das findet man schon in jeder Spam-Mail, auf jeder Produktbeschreibung und ist bei der Lösungsfindung nicht wirklich hilfreich.

Um kurz vor 18:00 Uhr verließen wir dann die Messe – wie am Morgen – im Regen. Auf Wiedersehen in 2010?

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Published inAllgemein

2 Comments

  1. Das High-Tech-Messgerät zum überprüfen der Stickstofftemperatur kommt mir aber sehr bekannt vor …

    … und was haben die grünen Äpfel mit den Kameras zu schaffen? Sind rote Äpfel jetzt weniger „green“? Fragen die wohl nie geklärt werden.

  2. dasI dasI

    *lach* Ist aber nicht aus unserer Werkstatt. Ich hatte extra nachgefragt und der Herr hatte eine gültigen Kaufbeleg dabei. 🙂

    Grüne Äpfel sind halt noch „greener“, als es rote sein können. Deshalb hat man zu diesen visuellen Feuerwerkskörpern gegriffen. Die Kameras sind nur dazu da es für die Nachwelt zu dokumentieren.

    Nein, mal im Ernst. In der Halle für „green IT“ sah es da schon besser aus. Viel Platz zum diskutieren, einige Exponate und viele Tafeln mit Konzepten. Nur die Wand mit den grünen „Uralttelefonen“ und der Hotline für „green IT“ hat mich persönlich etwas verwirrt. Aber vielleicht war es ja Absicht.

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