Zum Inhalt

Schlagwort: iPhone 3G

Rückschlagversicherung

gibt es leider beim Basteln und Reparieren nicht. Das durfte ich gestern am eigenen Leib erfahren. Der Patient – ein iPhone 3GS (nicht mein iPhone) – litt an einem Wackelkontakt des Stummschalters. Genau genommen konnte man es zwar noch auf Stumm schalten, wenn man dann aber den Schalter etwas belastete, dann schaltete es immer zwischen Laut und Stumm hin und her. Kein schöner Fehler, wenn man es dann – wie es halt bei „mobile phones“ gedacht ist – stumm durch die Gegend schleppen möchte. Da kommt es eben dann doch mal vor, dass es aus der Hose tönt, bzw. das die andere Seite bei einem Telefonat plötzlich verdächtig still ist, obwohl man sich noch mitten im Gespräch befindet.iPhone 3GS Wackelkontakt am Stummschalter

Um diesem Fehler auf sie Schliche zu kommen, habe ich das smarte Apfeltelefon mit dem geeigneten Werkzeug – Saugnapfantenne vom Navi, einem kleinen Kreuzschraubendreher und einem kleinen Schlitzschraubendreher – aufgeschlüsselt, den Touchscreen und die innen liegende Platine entfernt, um dann an den Schalter zu kommen.

The last Dance… (iPhone 3G)

… und wieder einmal musste ich rein. Nachdem mein iPhone 3G unfreiwillig in Schottland auf dem Conic Hill in schottischem Regenwasser eingelegt wurde, gingen dem Smartphone die Lichter aus. Nach unserer Rückkehr, begann ich dann mit der Reanimation, welche von Erfolg gekrönt war, wie ich hier berichtete. Was ich damals noch nicht wusste, dass das Kameramodul wohl ebenfalls seine Koffer gepackt hatte. Beim Test einer neuen App fiel es mir dann auf, als sich die Photolinse nicht öffnen wollte. Zuerst dachte ich an einen Bug im iOS 4 und spielte das alte 3.1 zurück. Als sich jedoch dort ebenfalls das Kameraauge nicht öffnen wollte, war es klar: Das Kameramodul war wohl sprichwörtlich abgesoffen (defekt). Also habe ich mir bei ebay für unschlagbare 5,99 € ein neues Kameramodul gekauft. Nach einer Woche war dieses dann auch da und ich konnte es einbauen.

Der Einbau verlief ohne Komplikationen und war denkbar einfach. Ich fasse hier noch mal meine Arbeitsschritte zusammen. Folgendes Werkzeug habe ich benutzt:

iPhone legt das Seepferdchen ab

Direkt am zweiten Tag auf dem West-Highland-Way habe ich mein iPhone gewässert. Ich hatte es zusammen mit meinem MP3-Player in einer der Beckengurttaschen meines Trakkingrucksacks in der Annahme verstaut, dass sie wasserdicht wären. Und falls doch etwas Feuchtigkeit eindringen sollte, habe ich beide Geräte in eine Folientüte gewickelt. Zwei Dinge habe ich jedoch nicht beachtet:

  1. Taschen müssen nicht zwangsläufig nur in die eine Richtung, also von Außen nach Innen dicht sein. Es kann auch der umgekehrte Fall eintreten, und dann hat man plötzlich zwei kleine Miniaquarien am Beckengurt hängen.
  2. Der Kapillareffekt sorgt dafür, dass Folientüten plötzlich wie ein Schwamm wirken und Wasser aufnehmen, ohne je im Leben undicht zu sein.

Kommen beide Dinge zueinander, dann gehen wertvolle, elektronische Helferlein schwimmen. Als wir am Abend in Balmaha ankamen, hatte mein iPhone ohne mich um Erlaubnis zu fragen das Seepferdchen abgelegt. Da so ein iPhone jedoch meist allergisch auf Wasser reagiert, war es am Abend nur noch ein undichtes iAquarium. Ich befreite das iPhone und den MP3-Player aus ihrem gewässerten Gefängnis. Schwammen sie beide noch einträglich nebeneinander, so „pieselten“ sie mir zum Dank für ihre Rettung beide mein Bett voll.

Der MP3-Player funktionierte nach einer Trockenzeit von 4 Stunden ohne Probleme wieder. Das iPhone blieb tot. Da ich es am Morgen angeschaltet hatte, es am Abend aber aus war, ahnte ich das Schlimmste. Und so war es dann auch. Selbst nach einer Trockenzeit von 12 Tagen, was dem Rest des begonnenen Urlaubs entsprach, blieb es tot. Selbst beim Anstecken an die Ladestation und mehrstündiges Laden war kein Lebenszeichen zu sehen.