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Monat: Februar 2011

Neuigkeiten aus Tuxhausen

Bei meinem letzten Serverbesuch musste ich leider feststellen, dass ich beim Update der Paketlisten wieder etwas nicht ganz rund lief. Ich hatte ja hier [KLICK] schon erklärt, wie man mittels eines Distributionsupgrades von Debian 5 (Lenny) auf Debian 6 (Squeeze) umsteigt, ohne auf das fertige Images vom Provider für den virtuellen Server warten zu müssen.

Nun hat sich wieder etwas geändert. Laut der offiziellen Debian-Seite wurde mit dem Erscheinen von Squeeze das „Debian Volatile archive“ durch die squeeze-updates auf den offiziellen Servern ersetzt. Im englischen Originaltest hier nachzulesen: [KLICK] Hat man die Volatile Archive also noch in der Sources-List stehen, dann bekommt man folgenden Fehler:

Wenn in Tuxhausen sich die Pakete verklemmen

Ich mag die Paketverwaltung unter Debian. Sie hält mit den Befehlsduo update und upgrade das System auf dem neusten Stand. Man kann im Dateisystem unter dem Pfad /var/lib/apt/sources.list die nötigen Paketquellen hinzufügen oder die nicht gewünschten entfernen und den Rest erledigt die Paketverwaltung. Es werden beim Installieren und Deinstallieren die Verknüpfungen und Abhängigkeiten der einzelnen Pakete überprüft. Dem Administrator wird so viel Arbeit abgenommen.

Aber wehe die Datenbank der Paketverwaltung stimmt nicht. Dann kann man unter Debian nichts mehr machen. Neulich an der der Konsole nach dem Absetzen des apt-get update-Befehls:

Bitte füttert das Kindle

Eigentlich war es immer lustig: Ich und meine Reisebibliothek. Egal ob es nun in die alte Heimat, in den Urlaub oder nur in die Firma ging, mein Schrankköfferchen, angefüllt mit reichlich Fachliteratur und diversen Magazinen, war nebs Quietscheentchen stets dabei. In jede noch so kleine Lücke wurde der Lesestoff gestopft. Das führte oft so weit, dass der Lesestoff schwerer war, als das Sammelsurium an Pullovern, Hemden, Unterhosen, Hosen, Tshirts, Strümpfe und den Hygieneartikeln. Für ein verlängertes Wochenende außerhalb der Wohnung waren so ca. 2 – 3 kg Lesestoff Pflicht.

Nun, wer selber Buchliebhaber und Fachliteraturjunkie ist, weiß, dass 2 kg Brainfood nicht viel sind. So bringt z. B. die technische Referenz vom Microsoft Server 2008 R2 allein schon gefühlte 1,5 kg Lebendgewicht auf die Waage. Da bleibt nicht mehr viel Freiraum für Belletristik. Zugegeben: Man liest ja nicht immer alles und nicht jedes Fachbuch wird, wie der letzte Triller vom Herrn Koontz, von der ersten bis zur letzten Seite durchgelesen. So könnte man, realistisch betrachtet, die Fachliteratur einfach zu Hause lassen und sich ausschließlich auf Freizeitlektüre besinnen. Wenn da … ja wenn da nicht diese Stimmen wären. Stimmen die einem nahe legen, doch mal in das Buch für Linux-Admins zu sehen, oder mal im neusten Werk von Microsoft Press zum Thema Hyper-V unter Windows Server 2008 R2 zu schnüffeln. Und dann packt man halt reichlich ein.

Die Kameraausrüstung, ein Laptop und das Netbook für das Firmen-VPN noch oben drauf und schon ist man bei einem beachtlichen Kampfgewicht von locker 15 kg ohne Klamotten (sowohl die in der Tasche, als auch jene am Mann). Da ächzt die Waage und jeder feinfühlige Jutebeutel kündigt seinen Dienst. Aber was

Eierlegende Wollmilchsäue

werden immer überschätzt. Aus meinen Erfahrungen heraus können die immer alles nur ein bisschen oder manchmal auch gar nichts richtig. Entweder legen sie zu kleine Eier, weil die Milchproduktion zu groß ist, oder die Wolle ist zu dünn, weil vom vielen Legen dicker Eier kahle Stellen im Fell entstehen.

Eben solch eine Sau hat man vor nun ca. drei Wochen in unser Büro gerollt. Da stand sie dann. Quiekte vergnügt, wenn man sie aus dem Energiesparmodus holte und kotzte gehorsam Blatt um Blatt alltäglichen Bürostumpfsinn aus. (Wir sind echt noch Meilen vom papierlosen Büro entfernt.)

Ab und an verleibte sie sich auch mal eine Vorlage ein, nur um ihre Umwelt anschließend mit vermeidlich interessanten und wichtigen Informationen in Form von digitalen oder analogen Klonen zu spammen. Leider verlief das Klonverfahren meist weniger präzise und somit waren die Klone leider nur fehlerhafte Kopien des Originals.  (Das riecht ein bisschen nach Dolly, oder?)

Hier dreht es sich aber nicht um verbotene Experimente

Squeeze me

Es ist wieder einmal so weit. Meine allerliebste Linux-Distribution bekommt eine neue Versionsnummer mit einer runden Null und einen neuen Namen. Kurz: Debian 5.0 (Codename: „Lenny“) wird nach 22 Monaten zu Debian 6.0 (Codename: „Squeeze“). Leider wird man als Besitzer eines ROOT-Servers nicht so schnell zu einer sauberen Debian 6.0 Installation kommen. Zumindest nicht, wenn man nicht selber ein (Mini)Provider ist und seine eigene Hardware in der Wolke stehen hat. Ich kann mich noch gut an ein Gespräch im September des letzten Jahres mit einem 1&1-Servicemitarbeiter erinnern, welcher mir erst nach explizitem Nachfragen den exklusiven Zugang zu einem Debian 5-Installationsimage für mein Root-Server anbot. Debian 4 war da noch Stand der Dinge und Debian 5 in der Testphase, obwohl Debian 4 schon als veraltet und nicht mehr aktuell galt. Somit hat man z.B. für ClamAV (Virenscanner) keine Updates mehr bekommen. Hinzu kommt, das Debian nicht gerade als die Distribution verschrieen ist, die immer aktuell und ganz vorn mitspielt, wenn es um neue Software geht. Als Administrator eines solchen Servers ist man immer in den Allerwertesten gekniffen. Man hat zwar ein sehr stabiles und recht flottes System, aber neue, aktuelle Software bedeutet immer ein Mehraufwand an Arbeit. Selber kompilierte Dienste fallen aus der Paketverwaltung und werden so auch nicht automatisch geupdatet. Und wenn dann die gesamte Distribution eine ganze Version hinterher hinkt, dann kann man sich an fünf Fingern abzählen, wo man dann in Punkto Aktualität steht.

Nachdem jetzt am 5. Februar 2011 die neue Version von Debian veröffentlicht wurde, und einige neue und aktualisierte Softwarepakete mitbringt, wird es wohl dennoch eine Weile dauern, bis alle Provider diese so weit in ihre Infrastruktur integriert haben, dass sie auch ein Installationsimage dafür anbieten. Wer – wie ich – nicht so lange darauf warten möchte, kann selbstständig mit einem Upgrade auf die neue Version beginnen. Aber ACHTUNG! Man sollte sich vorher die Zeit für ein Vollbackup seiner Daten gönnen. Sonst könnte euch als Administrator hinterher – wenn das Upgrade wider Erwartens Amok laufend durch die Daten auf dem Server pflügt – das Feuchte in die Augen treten.

Projekt HTPC

Ich trage mich ja schon lange mit dem Gedanken mir meinen eigenen Home Theater PC zu bauen. Ja ja … ich weiß ich weiß. Es gibt mittlerweile kleine, preiswerte und leistungsstarke Geräte mit einem RJ45- Anschluss oder einem WLan-Adapter am Hintern, in der Geschmacksrichtung Linux oder Windows. Ich bin mir auch bewusst, dass Kaufen schneller und unkomplizierter ist. Aber darum geht es mir gar nicht. Ich möchte vielmehr mein eigenes Gerät zusammenbauen, konfigurieren und eventuell sogar über die Zeit hinweg eigene Erweiterungen und Elektronik-Komponenten planen und zusammen löten. Es geht darum eigene Gedanken und Schlussfolgerungen zu überprüfen und gegebenenfalls zu korrigieren. Schön von der Pike auf. Von Zeit zu Zeit werde ich dann hier die Einzelschritte bis zum brauchbaren Gerät dokumentieren. Dieses Projekt hat also das Potenzial nie fertig zu werden.

Kein Projekt ohne Planung!